Nach oben

Politischer Extremismus

Extremist:innen nutzen das Internet, um menschenverachtende Ideen zu streuen. Subtile demokratiefeindliche und rassistische Beiträge finden sich dabei ebenso wie Aufrufe zu Hass und Gewalt. Weit verbreitet sind vor allem Inhalte von rechtsextremen und islamistischen Akteuren, insbesondere in sozialen Medien, wo viele Heranwachsende unterwegs sind. Um Kinder und Jugendliche zu schützen, sind umfassende Vorsorgemaßnahmen der Anbieter von Diensten im Netz nötig. Auch die Zivilgesellschaft kann einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie über politischen Extremismus aufklärt und sich kritisch mit Hass im Netz auseinandersetzt.

Rechtsextremismus – Subtiler Rassismus und offene Hetze

Rechtsextreme nutzen das Netz zur Verbreitung ihrer Propaganda sowie zur Selbstinszenierung. Dabei knüpfen sie an jugendliche Lebenswelten an: Sie orientieren sich bewusst an jugendlichen Interessen, ihrem Medienverhalten und bedienen gezielt ihre Hör- und Sehgewohnheiten, um sie für die rechtsextreme Agenda zu gewinnen.

Die “Erlebniswelt Rechtsextremismus” stellt sich immer vielfältiger dar. Auch mobile Anwendungen werden verstärkt genutzt. Rechtsextreme inszenieren sich als nahbar und als scheinbare Tabubrecher. Sie wollen junge Menschen zum Mitmachen animieren, indem sie “Action“, Abenteuer und Anerkennung versprechen. 

Teils subtil, teils offen verbreiten Rechtsextreme ihre menschenverachtenden Inhalte. Rassismus, Homosexuellenfeindlichkeit, Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien werden hier ganz offen propagiert. Mit Fake News und drastischen Gewaltdarstellungen wird Angst und Hass geschürt sowie zu Gewalt aufgerufen.

Mehr anzeigen

Modulares Aufklärungs- und Informationsangebot (MAIA)

Das modulare Aufklärungs- und Informationsangebot (MAIA) ist eine im Rahmen der „Demokratie leben!“-Förderung erarbeitete Sammlung von Kurzanalysen zu propagandistischen, verhetzenden und sonstigen jugendschutzrelevanten Online-Inhalten. Mit diesen als Content Snippets bezeichneten Analyseeinheiten möchte jugendschutz.net als Teil des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz über die verschiedenen Mittel und Methoden der Manipulation aufklären und sensibilisieren. Dabei liegt das Augenmerk neben der inhaltlichen Einordnung, medienkulturellen wie themenspezifischen Kontexten auf den formal-ästhetischen Aspekten sowie den medialen Formen und Formaten der Ansprache, insofern diese für die Beeinflussung des Publikums, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, relevant ist. Ausgewählt werden dafür konkrete Inhalte, die im Rahmen täglicher Recherche- und Monitoring-Tätigkeiten erfasst wurden.

MAIA richtet sich an Fachkräfte u.a. der politischen sowie der schulischen und außerschulischen Bildung, der Medienpädagogik, der Jugendarbeit oder der Extremismusprävention. Aus diesen Bereichen sind in der Vergangenheit immer wieder Bedarfe hinsichtlich der Bereitstellung aktueller Anschauungsmaterialen an uns herangetragen worden, die zeigen, womit Heranwachsende in ihren digital-medialen Lebenswelten potenziell konfrontiert werden.  Darauf wollen wir mit der Bereitstellung der Content Snippets reagieren, die für die eigene Vorbereitung, den Einsatz in Unterrichtseinheiten und Workshops wie auch für die Weiterbildung in behördlichen Stellen genutzt werden können.

Mehr anzeigen

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern

Um politischem Extremismus und Hassrede im Internet auch international entgegenzuwirken, kooperiert jugendschutz.net im International Network Against Cyber Hate (INACH) mit Partnerorganisationen aus über 20 Ländern. Ziel des Netzwerkes ist eine internationale Ächtung von Extremismus, Hass und Diskriminierung im Internet.

Islamismus - Popkulturelle Propaganda und Gewaltinhalte

Islamist:innen richten sich mit popkulturellen Elementen an ein junges Publikum im Netz. Dabei propagieren sie die Ungleichwertigkeit von Menschen, verunglimpfen den demokratischen Rechtsstaat, wenden sich gegen gesellschaftlichen Pluralismus und stacheln bisweilen gar zu Gewalt an. Dschihadist:innen versuchen, teils mit verstörenden Bildern und Videos, für den bewaffneten Kampf nicht nur in Kriegsgebieten zu mobilisieren.

Beliebte Plattformen wie Instagram und Messenger-Dienste wie Telegram bieten vielfältige jugendaffine Funktionen, die sich islamistische Akteure zunutze machen, um auch Heranwachsende für ihre Gedankenwelt zu interessieren und auf ihre Angebote zu locken. Aber auch Kinder befinden sich im Visier islamistischer Propaganda, so wurde z. B. versucht, sie mit speziellen Spiele-Apps zu ködern.