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Schwarze Gestalt mit Helm und Maschinengewehr, im Hintergrund PC-Monitore, schwarz-rote Gestaltung, Schriftzug des Videospiels

(Quelle: Telegram; Original unverpixelt)

Rechtsextremismus und Gaming

Schwarze Gestalt mit Helm und Maschinengewehr, im Hintergrund PC-Monitore, schwarz-rote Gestaltung, Schriftzug des Videospiels

(Quelle: Telegram; Original unverpixelt)

Gaming und Videospiele sind Medien-Alltag

Gaming und Videospiele gehören zum Alltag junger Menschen. Laut JIM-Studie verbringen Jugendliche im Alter von 12-19 Jahren zu 63% täglich bzw. mehrmals pro Woche Zeit mit digitalen Spielen. Geboten wird eine breite Vielfalt an Genres wie Abenteuer- und Strategiespiele, Shooter, Simulationen, Casual und Serious Games.

Viele Online-Videospiele bieten neben dem eigentlichen Spieleinhalt auch Kommunikationsräume, in denen sich die Spieler:innen austauschen können, z. B. mittels text- oder voicebasierten In-Game-Chats. Daneben existiert eine Vielzahl an Diensten und Software wie Discord oder Teamspeak, die der Vernetzung und dem Austausch dienen. Auch Distributionsplattformen wie Steam haben eigene Community-Features.

Vielschichtige Bezugspunkte: Rechtsextremismus und Gaming

Es lassen sich verschiedene Dimensionen identifizieren, die in Hinsicht auf das Verhältnis von Rechtsextremismus und Gaming in den Blick geraten. So nutzen Rechtsextreme ästhetische Elemente, die sie aus dem Gaming kennen, für ihre Propagandainhalte. Andersherum finden innerhalb von Gaming-Communitys beispielsweise menschenverachtende oder NS-relativierende Inhalte ihre Verbreitung. Das liegt auch daran, dass Rechtsextreme Plattformen und Software aus dem Gaming-Kontext für ihre eigene Kommunikation nutzen.

Daneben werden eigene Games von Rechtsextremen entwickelt. Mehr noch ist rechtsextreme Onlinepropaganda selbst zu so etwas wie einem „Multiplayergame“ geworden, das Erlebnis und Erfahrung von Wirkmächtigkeit verspricht. Nicht zuletzt sind es rechtsterroristische Gewalttaten wie in Christchurch oder Halle, die aufgrund ihrer Inszenierung durch die Attentäter sowie die Reaktionen im Netz den Blick auf das Verhältnis von Rechtsextremismus und Gaming in letzter Zeit lenkten.

Um die vielschichtigen Bezugs­punkte zwischen den beiden Phänomenen begreifen zu können und um Problematiken und Leerstellen sowie präventive Handlungsmöglichkei­ten in diesem Themenkomplex zu erarbeiten, bedarf es eines differenzierten Blickes; monokausale Erklärungen schlagen notwendigerweise fehl.

Kaum Schutz und unzureichende Reaktionen auf Meldungen

Aus Sicht des Jugendmedienschutzes zeigen sich im Zusammenhang von Rechtsextremismus und Gaming gleich mehrere Problemlagen. Zum einen beobachtet jugendschutz.net, dass Plattformbetreiber aus diesem Kontext Inhalte nur selten moderieren und auch auf Hinweise nur unzureichend reagieren.

Wo nur wenig moderiert wird, findet sich schnell eine Fülle an rassistischen, antisemitischen und frauenverachtenden Inhalten. Klassische Lösungen des Meldens und Moderierens kommen schnell an ihre Grenzen. Es sind Gegenstrategien gefragt, die auf eine Verbesserung der Schutzkonzepte von Diensteanbietern setzen, aber auch die Sensibilisierung und Selbstkontrollmechanismen von Gaming-Communitys fördern.

Gaming als Leerstelle und Chance präventiver Gegenmaßnahmen

Wenngleich junge Menschen ganz selbstverständliche ihre Freizeit auch mit Gaming verbringen, ist dieser Aspekt jugendlicher Lebenswelten bisher nur selten Thema in der Extremismusprävention. Dabei bietet Gaming großes Potenzial als Vermittlungsformat, um Themen der Extremismusprävention für junge Menschen attraktiv und an ihren Lebenswelten ausgerichtet aufzubereiten. So können „spielerisch“ Radikalisierungsfaktoren verständlich, Diskriminierungserfahrungen nachvollziehbar gemacht oder Zivilcourage eintrainiert werden.

Weitere Infos

Ausführlichere Informationen zum Thema „Rechtsextremismus und Gaming" finden Sie in unserem Tagungsband.

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