Wer sind „Ana” und „Mia”?
In Social Media finden sich viele Inhalte, in denen Essstörungen als Lifestyle verherrlicht und die mit „Pro-Ana“ und „Pro-Mia“ bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um verharmlosende Abkürzungen für Online-Inhalte, die Essstörungen und deren Folgen idealisieren. Mit „Ana“ (Anorexia nervosa: Magersucht) und „Mia“ (Bulimia nervosa: Ess-Brech-Sucht) werden die Krankheitsbilder bewusst personifiziert und als „beste Freundinnen“ dargestellt. Die Inhalte teilen meist junge Essgestörte, die keine Heilung oder Therapie wollen. Stattdessen propagieren sie Magersucht und Bulimie als erstrebenswerten Lifestyle, insbesondere in Social Media und Blogs.
Typisch für Pro-Inhalte sind mangelnde Krankheitseinsicht, Verkennung der Risiken und Glorifizierung der Essstörung. In Texten wie „Anas Gebote“ und „Anas Briefe“ verfolgen die Anhänger:innen durch strenge Verhaltensregeln nur ein Ziel: Ein extremes Untergewicht zu erreichen.
Bei Regelverstößen bestrafen sie sich mit exzessivem Sport oder herbeigeführtem Erbrechen. Bilder extrem abgemagerter Körper dominieren Pro-Essstörungs-Posts auf jugendaffinen Plattformen. Kombiniert mit Motivationssprüchen sollen diese als „Thinspirations“ oder „Bonespirations“ zum Abnehmen anregen und eine anorektische Denk- und Lebensweise ausdrücken.