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Instagram-Post der Indentitären Bewegung Augsburg verweist auf „exklusive Inhalte“ auf ihrem Telegram-Kanal.

Rechtsextreme nutzen Instagram, um ihre Follower auf weniger moderierte Plattformen wie Telegram zu locken. (Quelle: Instagram, Original unverpixelt)

Hate Speech – ein europäischer Vergleich

Instagram-Post der Indentitären Bewegung Augsburg verweist auf „exklusive Inhalte“ auf ihrem Telegram-Kanal.

Rechtsextreme nutzen Instagram, um ihre Follower auf weniger moderierte Plattformen wie Telegram zu locken. (Quelle: Instagram, Original unverpixelt)

Internationale Kooperation gegen Hass im Netz

Hass und Extremismus im Internet sind keine nationalen Phänomene. Zivilgesellschaftliche Organisationen müssen sich transnational vernetzen, um Hassrede im Netz effektiv zu begegnen. Von 2018 bis 2020 führte jugendschutz.net gemeinsam mit europäischen Partnerorganisationen das Projekt „Platforms, Experts, Tools: Specialised Cyber Activists Network“ (sCAN) durch. Darin wurden Hassphänomene und Trends recherchiert und das Reaktionsverhalten großer Social-Media-Dienste getestet.

Der Report Hate Speech – Ein europäischer Vergleich fasst alle Ergebnisse aus zwei Jahren intensiver Projektarbeit zusammen.

Gemeinsame Recherchen zeigen länderübergreifende Trends auf

Sinti und Roma gehören zu den Bevölkerungsgruppen in Europa, die am stärksten stigmatisiert werden. Auch im Internet sind sie rassistischer Hetze ausgesetzt. Insbesondere Social Media dienen als Verbreitungskanäle für Entmenschlichung und Aufforderung zur Gewalt.

Intersektionale Hassrede ist in allen Ländern Europas weit verbreitet. Hierbei werden Betroffene auf mehreren Ebenen gleichzeitig angegriffen, was eine ganz eigene Form der Diskriminierung schafft. Insbesondere Frauen, LGBTI-Personen sowie ethnische und religiöse Minderheiten sind von dieser Form der Hate Speech betroffen.

Extremistische Gruppierungen missbrauchen gezielt die Popularität von Plattformen wie Instagram, um eine junge Zielgruppe anzusprechen und ihre Propaganda zu verbreiten. Die Plattform wird als „Blickfang“ genutzt, um den ersten Kontakt herzustellen und Jugendliche auf explizitere und gewalttätige Inhalte zu locken.

In mehreren europäischen Ländern nutzen bekannte Persönlichkeiten ihre Onlinepräsenz, um Hass und Vorurteile zu schüren. Dies kann schwerwiegende Folgen für die Kommunikationskultur in demokratischen Gesellschaften haben.

Zunahme an Antisemitismus während der COVID-19-Pandemie

In der COVID-19-Pandemie haben international vor allem antisemitische Verschwörungsmythen neue Verbreitung gefunden. Bestehende Narrative wurden an die aktuelle Situation angepasst. Häufig wird dabei unmittelbar eine jugendliche Zielgruppe angesprochen.

Das Projekt testete auch das Reaktionsverhalten großer Social-Media-Betreiber auf Usermeldungen illegaler Hassrede und erkannten Verbesserungsbedarf. Meldungen müssen ernstgenommen und zeitnah bearbeitet werden. So werden Nutzer:innen motiviert, sich gegen Hassrede und für eine demokratische Diskussionskultur im Internet einzusetzen.

Erkenntnisse weiterhin nutzbar machen

jugendschutz.net wird auch nach Ende des sCAN-Projektes die Partnerschaften und gemeinsame Projekte fortführen. Hiervon kann auch die Präventionsarbeit profitieren.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Facing Facts! Online Kurs zu Hassrede im Internet. Dieser wird gemeinsam mit der Partnerorganisation CEJI – A Jewish Contribution to an inclusive Europe für Deutschland adaptiert. Der Kurs vermittelt grundlegendes Wissen über Wesen und Ausprägungen von Hate Speech, rechtliche Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten.

 

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