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Islamismus im Internet: Lagebericht 2019/2020

Um Jugendliche im Netz zu erreichen, setzt islamistische Propaganda verstärkt auf emotionale Themen wie Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Ohnmacht. Ob im Windschatten von Protesten gegen Rassismus und rechtem Terror oder in der Inszenierung als „moralische Autorität“ - bevorzugt werden jugendaffine, auf Instagram oder YouTube beliebte Darstellungsformen genutzt. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Berichts „Islamismus im Netz 2019/20“ von jugendschutz.net.

Auch die weltweite Corona-Pandemie wird zu Propagandazwecken ausgeschlachtet. Seit Ausbruch der Krise Anfang 2020 erscheinen in salafistischen und islamistischen Social-Media-Kanälen vermehrt Videos und Beiträge mit Weltuntergangsszenarien. In langen Vorträgen wird ein allgemeines „sündhaftes Verhalten“ der Menschheit als Ursache der weltweiten Corona-Infektionen benannt und als „Strafe Gottes“ dargestellt. Zudem wird in diesem Zusammenhang vor dem baldigen Jüngsten Tag gewarnt.

Im Berichtszeitraum Januar – Dezember 2019 registrierte jugendschutz.net 891 Verstöße und leitete insgesamt 1.649 Maßnahmen ein. Bei den meisten Verstößen handelte es sich um die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Fast alle registrierten Fälle (über 90%) fanden sich auf Social-Media-Diensten. In 85% der Fälle konnte durch den Hinweis an den Provider eine Löschung oder Sperrung erreicht werden.

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