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(Quelle: DDimaXX/ Shutterstock.com)

„Talahon“: Subkultur-Begriff als Trend auf Social Media

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Gegenwärtig verbreitet sich der Begriff „Talahon“ in Social Media und geistert auch durch die aktuelle Medienberichterstattung. Der Ausdruck ist eine Wortneuschöpfung, deren Ursprung im Arabischen liegt („taeal huna” - „komm her”). Viele Videos dazu sind mit dem Song "Ta3al Lahon" des Rappers Hassan unterlegt, der das harte Straßenleben in deutlichen Worten beschreibt.

„Talahon“ steht für einen Typus junger Männer als aggressive, urbane „Underdogs“ und greift Posen, Kennzeichen und Klischees migrantischer Communitys auf, wie sie schon länger in Social Media kursieren. Problematisch wird es, wenn in diesem Kontext Hass gegen Frauen oder queere Menschen als Teil des Männlichkeits-Codes verbreitet wird. Auch finden rassistische und rechtsextreme Akteure in der Figur des kriminellen, nicht-integrierbaren „Talahon“ ein für ihre Ideologie und Propaganda passendes Feindbild.

Das „Talahon“-Stereotyp wird allerdings häufig als ironische (Selbst-) Inszenierung eingesetzt oder fungiert als Ausdrucksmittel, um z.B. Ausgrenzungserfahrungen zu reflektieren und auf negative Zuschreibungen zu reagieren. Bei allen problematischen Komponenten ist eine Skandalisierung oder Überdramatisierung des Trends entsprechend unangebracht und womöglich sogar kontraproduktiv.

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