Medientyp: Bild
Medienformat: Sharepic
Veröffentlichungsdatum: 16.06.2020
Erfassungsdatum: 08.09.2020
Erfassungszusammenhang: Themenrecherche
Kategorie: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Art: Muslimfeindlichkeit
Thema: Selbstmordattentate
Bildmotiv: Videospiel
Bildebene
Zu sehen ist eine städtische Straße voller im Gebet kniender und sich in Richtung des:der Betrachter:in verneigender Muslime. Auf den Rücken der ersten sieben Reihen der Gläubigen ist je ein graues Feld mit entweder einem roten Fähnchen oder einer Ziffer von „1“ bis „4“ eingefügt, die je eine andere Farbe aufweisen.
Einordnung
Die in das Bild eingefügten Zahlen und Fahnen entstammen dem Gelegenheits-Computerspiel „Minesweeper“, das früher auf jedem Windows-PC zu finden war. In dem Spiel geht es darum, auf einem Raster mit verschiedenen Feldern versteckte Minen mit den Fahnen zu markieren bzw. die Felder ohne Minen per Klick aufzudecken, ohne eine (Unterwasser-)Mine zu treffen. Die Ziffern der leeren Felder geben an, wie viele Minen an das jeweilige Feld angrenzen, woraus Schlüsse über Verteilung und Anzahl der Minen zu ziehen sind.
Indem die Betenden mit den Ziffern- und Fahnen-Feldern versehen werden, wird impliziert: die Masse von (gläubigen) Muslim:innen sei eine Art Minenfeld. Das kann muslimisch geprägte Communitys als soziokulturelles und politisches Pulverfass markieren, spielt aber eher auf das Phänomen des:der dschihadistischen Selbstmordattentäter:innen an. Jede:r Muslim:in, so die „Pointe“ dieses Bilder-Witzes, sei ein:e potenzielle:r Terrorist:in. Analog dem bekannten Spiel und seinem Ziel gelte es, diese „menschlichen Bomben” zu identifizieren. Eine gesamte Personengruppe wird damit als latente Gefahr stigmatisiert und in der Verbindung von Themen wie Terrorismus mit Islam und Migration werden muslimfeindliche Stereotype und Vorurteile (die Gleichsetzung von muslimischem Glauben mit potenziell gewalttätigem Extremismus) wie selbstverständlich – zum Verstehen des „Witzes“ – vorausgesetzt und damit normalisiert.