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(Quelle: Instagram, Original ohne Banner "Holocaustleugnung)

Kurzanalyse: Fashwave – Holocaustleugnung

(Quelle: Instagram, Original ohne Banner "Holocaustleugnung)

 

Medientyp: Bild
Medienformat: Sharepic
Veröffentlichungsdatum: 31.12.2027
Erfassungsdatum: 04.07.2018
Erfassungszusammenhang: Themenrecherche
Kategorie: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Art: Antisemitismus
Thema: Holocaust

Bild- und Textebene

Das Bild zeigt einen futuristisch-abstrakten Raum: ein Lichtraster mit leuchtendem Horizont im Weltall bzw. unter dunklem Sternenhimmel. Vor einem Dreieck mit Streifen als Grafikelemente findet sich ein Schriftzug mit drei unterschiedlichen Leucht- und Metallic-Schriftarten: „The Holocaust never happend“. Die pink-violett-türkise Farbgestaltung, Schriftarten und Grafikelemente assoziieren den Stil von Pop-Designs der 1980er Jahre.

Einordnung

Das spezifische Retrodesign des Sharepics ist nicht nur eine popkulturelle Anspielung allgemein, sondern steht im Kontext der sog. „Fashwave“, der rechtsextremen Aneignung der in den 2010er Jahren populären Kunst- und Musikrichtung Vaporwave. Mit dem Schriftzug „The Holocaust never happened“ (dt. „der Holocaust ist niemals geschehen“) wird behauptet, die Massenvernichtung des NS-Regimes habe nie stattgefunden. Als Holocaustleugnung ist das Sharepic damit jugendmedienschutzrechtlich als absolut unzulässig einzuschätzen.
Durch die Art der Gestaltung wird die Aussage zu einem poppigen Slogan. Der Retro-Stil kann dabei bei Älteren positive, etwa nostalgische Assoziationen mit den 1980ern und frühen 1990ern wecken, die anschließen an Erfahrungen und Erinnerungen in Sachen Mode, Musik (Elektro-Pop), Design (z.B. die Illustrationen eines Patrick Nagel), Kino (der Science-Fiction-Kultfilm „Tron“) oder Fernsehen (z.B. die populäre TV-Serie „Miami Vice“ oder der Start des Musikvideo-Senders MTV). Doch auch Jüngere fühlen sich hier ggf. ästhetisch angesprochen und abgeholt, angesichts aktueller 80er- und 90er-Rückbezüge, sei es in und mit Erfolgsserien wie „Stranger Things“ oder, musikalisch, dem Streaming-Hit-Song „Blinding Lights“ des kanadischen Musikers The Weeknd. Neben der so verharmlosten Holocaustleugnung ist es wohl nicht zufällig, dass das Dreieck wie eine Pfeilspitze wirkt, die symbolträchtig nach rechts gerichtet ist.

Kurzanalyse: Fashwave – Holocaustleugnung (nicht barrierefrei)